Studierende untersuchen die motorische Entwicklung von Kindern

Universität Münster kooperiert mit lokalen Grundschulen In der Sporthalle der Johannesschule in Altenberge herrscht an diesem Vormittag buntes Treiben. An vier Stationen untersuchen Studierende der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) im Rahmen einer „Fitness-Olympiade“ die motorische Entwicklung von Kindern. Für die Schülerinnen und Schüler ist das ein großer Spaß: Weitsprung, Hopserlauf, Balancieren und Ausdauerlauf stehen unter anderem auf dem knapp zweistündigen Programm - elf Studierende begleiten die Kinder durch den Vormittag. „Wir veranstalten bereits im dritten Jahr mit zwei lokalen Grundschulen in Unna und Altenberge dieses Lehr-Lernprojekt“, erklärt Dr. Till Utesch, der das Projekt mit Dr. Dennis Dreiskämper initiiert hat. In dem zweiteiligen Seminar – bestehend aus Theorie und Praxis – lernen die Studierenden der Sportwissenschaft Grundlagen der motorischen Entwicklung, der Diagnostik und auch die selbstständige praktische Durchführung von motorischen Tests im Schulkontext. Während die Kinder voller Tatendrang eine Station nach der anderen absolvieren, protokollieren die Studierenden zu jedem Kind, wie es die Aufgaben bewältigt, wie hoch es beispielsweise springt oder wie geschickt es balanciert. Bei einigen Stationen filmen die Studierenden wegen der detaillierten Auswertung der Bewegungen die Kinder. „Die Vorbereitungen und Organisation für die Praxiswoche sind sehr intensiv – da bleibt wenig Zeit für andere Aufgaben“, gesteht der 23-jährige Bachelorstudent Ludwig Piesch. „Das Seminar und die Zusammenarbeit mit den Kindern machen allerdings großen Spaß. Und ich sammel wichtige Erfahrungen – dafür lohnt sich der hohe Zeitaufwand.“ Neben den Angaben zu den Aufgaben messen die Studierenden zusätzlich das Gewicht und die Körpergröße und erheben mithilfe eines Fragebogens psycho-soziale Aspekte wie etwa sportliche Aktivitäten in der Freizeit und die sportliche Selbstwahrnehmung der Kinder. „Um vollständige Aussagen zu der individuellen Entwicklung zu machen, benötigen wir sehr viele Informationen“, unterstreicht Dennis Dreiskämper. Die beiden Projektleiter und Sportwissenschaftler des Arbeitsbereichs für Sportpsychologie der WWU nutzen das Seminar und die Datenerhebung auch für ihre eigene Forschung. Denn weltweit gibt es kaum ein vergleichbares Projekt, das einen so umfangreichen und vor allem längsschnittlichen Datensatz zur motorischen, psycho-sozialen und kognitiven Entwicklung von Grundschulkindern erhebt und auswertet. „Mithilfe dieser Längsschnittstudie können wir Veränderungen der körperlichen Fitness sowie der motorischen Kompetenz der Kinder nachhalten und dies in Verbindung mit der psycho-sozialen und kognitiven Entwicklung bringen. Manche Kinder durchlaufen bereits zum dritten Mal die Fitness-Olympiade und haben nach wie vor große Freude daran“, sagt Till Utesch. „Durch solche Projekte entsteht auch ein direkter Theorie-Praxis-Transfer.“ Denn nicht nur die Studierenden und die Wissenschaftler profitieren von diesem partnerschaftlichen Modell. Neben der Datenerhebung und Auswertung nimmt die detaillierte Rückmeldung zur motorischen Entwicklung der Schüler und der Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis einen großen Stellenwert ein. „Für uns ist das Projekt eine Win-Win-Win Situation. Wir freuen uns sehr über die Bereitschaft seitens der Schulen und die gute Zusammenarbeit. Durch die Ergebnisse können wir sowohl den Kindern und ihren Eltern als auch den Lehrern und Schulleitungen fundierte Aussagen zum Entwicklungsstatus, zum Beispiel zu Talenten oder Förderbedarfen geben. Darauf können die Eltern und die Schulen passgenau reagieren – denn vor allem im Grundschulalter kann die motorische Entwicklung noch sehr positiv verändert werden“, erläutert Dennis Dreiskämper. Und das zeigt Wirkung: Die Rückmeldungen von den Schulen und den Eltern sind sehr positiv. "Durch die Zusammenarbeit mit der Universität Münster werden die motorischen Stärken und Schwächen der Kinder deutlich, und wir erhalten neue Impulse, um unseren Unterricht gezielt anzupassen", bekräftigt der Leiter der Johannesschule, Hauke Rosenow. "Vor allem Eltern, deren Kinder noch keine große Affinität zum Sport haben, werden durch die Ergebnisse sensibilisiert und erhalten wertvolle und wissenschaftlich fundierte Hinweise für geeignete Sportangebote." Beim letzten Test geht es noch mal ums Ganze. Alle Kinder laufen gleichzeitig von einer zur anderen Hallenseite. An jeder Seite gibt es eine kurze Verschnaufpause, die durch ein akustisches Signal beendet wird – dann rennen die Kinder wieder los. Die Pausen werden immer kürzer. Nur wer vor dem Signal angekommt, darf weiterlaufen. Am Ende sind noch ein Mädchen und ein Junge im Rennen – die anderen Kinder und Studierenden feuern sie an. Der Junge schafft die meisten Runden – eine Urkunde bekommen jedoch alle Kinder. Text und Foto: Kathrin Kottke, Universität Münster

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Schulneubau

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